Christdemokraten in Georgien fordern Untersuchungsausschuss nach gefälschter Sendung von Imedi
Die Christdemokraten in Georgien haben die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses gefordert, der die Echtheit des Telefonates zwischen dem Direktor des regierungstreuen Senders Imedi TV, Giorgi Arweladse, und der Produzentin Eka Zamalaschwili verifizieren soll. Wenn sich die Aufzeichnung als echt herausstellen sollte, dann könne man von einer Straftat reden, so der Vorsitzende der Christdemokraten in Georgien, Giorgi Targamadse.
Der Direktor, der ein langjähriger enger Vertrauter des Präsidenten Saakaschwili ist, sowie die Produzentin reden in der Aufzeichnung über die Vorbereitung zur Sendung Kronika am Samstag Abend der vergangenen Woche. Die dort gesendete gefälschte Sendung über einen angeblichen Einmarsch russischer Truppen in Georgien hatte zu einer Panik unter der Bevölkerung gesorgt.
Arweladse und Zamalaschwili bezeichneten die Aufzeichnung ihres Telefonats als Fälschung, für die ihrer Meinung nach Russland verantwortlich sei. Zamalaschwili sagte, Anforderungen von Vertretern der Regierung Saakaschwili habe sie nie am Telefon mit Arweladse besprochen.
In dem Telefonat heißt es u. a., dass Präsident Saakaschwili die gefälschte Sendung vorab mehrfach gesehen habe. Er habe auch gefordert, dass während der Sendung nicht darauf hingewiesen werde, dass es sich bei der Sendung um ein Planspiel handle. Am Tag nach der Sendung hatte Saakaschwili bestätigt, dass das in der Sendung geschilderte Szenario sehr eng seinen eigenen Vorstellung entsprochen hat. Seine Chefsprecherin leugnete, dass Saakaschwili die Sendung vorher angesehen hat.
Targamadse war bis November 2007 Chefsprecher bei Imedi. Er war im Rahmen der gewaltsamen Niederschlagung der friedlichen Demonstrationen am 7. November 2007 in Georgien zu sehen, als die Polizeitruppen des Innenministers Merabischwili Imedi stürmten und den Sender mit Gewalt abschalteten.