Niemand hat die Absicht, Lehrerstellen zu reduzieren (3)
Der für Bildung zuständige Minister der Regierung Saakaschwili in Georgien, Schaschkin, hat vor kurzem versprochen, dass die Zahl der Lehrer in Georgien nicht verringert werde. Nach Recherchen des Zentrums für Menschenrechte gibt es eine mündliche Anweisung von Schaschkin, mit der genau dies erreicht werden sollte. Bei der Frage, ob eine Lehrerin gekündigt wird oder weiter arbeiten darf, spielen in dem Georgien, das Hillary Clinton zu Beginn der Woche eine Leuchtturm der Demokratie nannte, auch eine Rolle, ob die betroffene Lehrerin Fan der Nationalen Bewegung ist oder nicht.
Nach Informationen der unabhängigen Gewerkschaft der Lehrer und Wissenschaftler ist die Verringerung der Zahl der Lehrer an Schulen tatsächlich geplant. Dem zuständigen Minister der Regierung Saakaschwili, Schaschkin wirft die Gewerkschaft vor, die Gesellschaft zu belügen.
Die Lehrer haben sich bereits an die Gewerkschaft gewandt und sich darüber beklagt, dass sie Opfer der neuen Initiative des Ministers wurden. Die Lehrer sind gezwungen, Abmahnungen zu unterschreiben, die sie über den Prozess geplanter Entlassungen oder die Verringerung ihrer Arbeitszeit wegen der künftigen Neuordnung an den Schulen in Kenntnis setzen. Die Gewerkschaft erhält Informationen aus jeder Region, nach denen die Direktoren den Lehrern auf mündlichen Befehl des Ministers keine Wochenstunden zugeteilt haben, was dann zur Kündigung der Lehrer führte, so der die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Maia Liparteliani.
Sie fügte hinzu, dass die Vereinbarungen über Wochenstunden und Gehalts-Fonds immer mit dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft vereinbart und dies nichts Ungewöhnliches sei. Das Problem ist, dass das Ministerium seinen Funktionen nicht nachkommt. Genauer gesagt, obwohl der Direktor jeder Schule die Pläne über Wochenstunden und Gehaltsforderungen rechtzeitig beim Ministerium einreicht, erhalten die Schulen niemals eine Bestätigungen darüber.
Die Arbeitszeiten der Lehrkräfte werden durch die Anweisung Nr. 576 des Ministers für Bildung und Wissenschaft am 21. Oktober 2005 eingeteilt, nach denen Lehrer in Vollzeit oder Teilzeit in der Schule arbeiten gehen können. Die Tatsache, dass einige Lehrer 23 oder 21 Stunden und andere nur 15 Stunden haben, hängt vom nationalen Bildungsplan und vom Lehrplan der Schulen für jedes Fach ab. Wenn zum Beispiel eine Lehrerin der 10. Klasse 21 Stunden in der georgischen Sprache und Literatur gibt, wie können dann von ihr 7 Stunden genommen werden wird und einer anderen Lehrerin gegeben werden? Dies bedeutet, dass zwei Lehrer ein Fach in einer Klasse unterrichten sollten. Es gibt drei Lehrer in einem Fach, der erste hat 8 Wochenstunden, der zweite 12 Wochenstunden und der dritte 14 Wochenstunden. Wie soll der Direktor in diesem Fall nun die Arbeitszeit von jedem Lehrer auf 18 Stunden erhöhen, ohne einen von ihnen zu entlassen? Zudem stelle sich die Frage, auf welcher gesetzlichen Basis oder nach welchen Kriterien sollte der Direktor die zu entlassenden Lehrer auswählen? Wenn die Initiative des Ministers mit der Erhöhung der Gehälter verbunden ist, dann sollten entsprechende Änderungen in die Anordnung Nr. 576 eingeführt werden und Lehrern sollten für Überstunden bezahlt werden. Wir haben diese Frage mehrmals zur Sprache gebracht, der Präsident Georgiens hat das Ministerium angewiesen, die Gehälter für Überstunden auszuzahlen, aber dies war vergebens. Ich möchte auch betonen, dass die Schule das Gehalt für 18 Wochenstunden zahlt, unabhängig davon, ob diese auf einen oder zwei Lehrkräfte aufgeteilt werden muss. Das Ziel der Bildungsreform war, die Lehrer zu mehr Stunden zu bringen und eine bessere Qualität zu erringen, so Liparteliani.
Nachtrag der Georgien Nachrichten: Dieser Artikel basiert auf einem Artikel des Zentrums für Menschenrechte in Georgien aus der vergangenen Wochen. In der Zwischenzeit war nicht nur Hillary Clinton in Georgien. In der Zwischenzeit hat genau dieses Prozedere der Regierung Saakaschwili zwei Personen in verwandtschaftlichen Umfeld der Redaktion getroffen. Beide Frauen sind Rentnerinnen und haben in den letzten Jahren in den Kleinstädten in Georgien, in denen sie wohnen, Kinder der Grundschule unterrichtet. Einer von ihnen wurde, unter sonst gleichen Bedingungen, gekündigt. Sie war nicht Anhängerin von Saakaschwili.
Quelle: Humanrights.ge, 08.07.2010
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