Internationales PEN-Zentrum zeigt sich besorgt über Gewalt durch Regierung in Georgien
Das internationale PEN-Zentrum hat sich am Dienstag dem georgischen PEN-Zentrum bei der Kritik am Einsatz der Sondereinheiten der Regierung Saakaschwili am Tag der Unabhängigkeit Georgiens angeschlossen. Das Writers of the Prison Committee (WiPC) des PEN-Zentrums forderte eine Untersuchung der Niederschlagung der Volksversammlung.
Wie es in der Stellungnahme des WiPC heißt, seien bei der gewaltsamen Auflösung der Volksversammlung Tränengas, Gummigeschosse und Wasserwerfer zum Einsatz gekommen, wenige Minuten nach Ablauf der Erlaubnis zur Demonstration. Die Demonstranten hätten um Mitternacht den Befehl zur Auflösung bekommen, um Platz zu machen für die am folgenden Tag angesetzte Militärparade. Es gebe Berichte darüber, dass bis zu vier Menschen getötet und weitere 37 verletzt worden seien. Viele gelten als vermisst, seien wahrscheinlich festgenommen.
Das WiPC zeigte sich auch besorgt darüber, das zahlreiche Journalisten bei der Berichterstattung über die Proteste durch die Angriffe verletzt worden seien. Dies schließe Tamas Kupreischwili von Netgaseti, Daredshan Paatschwili von Interpressnews, Nato Gogelia von Guria News, Saira Mikatadse von der Tageszeitung Resonansi, David Mtschedlidse von Media.ge, Diana Choperia von Radio Obieqtivi und Beka Siwsiwadse sowie Giorgi Mamatsaschwili von Asawali-Dasawali ein. Es gebe Berichte über gezielte Angriffe auf die Journalisten.
Das internationale PEN-Zentrum schloss sich den georgischen Kollegen an und zeigte seine tiefe Besorgnis sowie verurteilte die wachsende Aggression und Schärfe der Aktionen der georgischen Regierung gegen ihre eigenen Bürger. Diese Aktionen seien vollkommen gegen die grundlegenden Prinzipien eines unabhängigen und demokratischen Staates, für den die wichtigsten Werte das menschliche Leben, Würde und Respekt seien.
Die Stellungnahme verlangt eine Suche nach den vermissten Personen. Zudem solle es eine unabhängige Untersuchung der Übergriffe der Polizei der Regierung Saakaschwili geben, vor allem derer, die zum Tod von Menschen geführt haben.
Quelle: Interpressnews, 15.06.2011