Der berühmte georgische Regisseur Robert Sturua hat sich am Dienstag zu seiner Entlassung aus den Diensten als künstlerischer Direktor des Rustaweli Theaters geäußert. Sturua hatte sich zuvor öffentlich verwundert darüber geäußert, dass der georgische Präsident Saakaschwili seine armenische Abstammung verschweigen ließe. Wegen dieser Äußerung war er vom zuständigen Minister Rurua vor die Tür gesetzt worden. Die Schauspieler des Theaters hatten erfolglos gegen die Entscheidung der Regierung Saakaschwili protestiert und über Verfolgungen sowie Drohungen durch die Polizei der Regierung Saakaschwili berichtet.
In einem Interview in der Sendung Obiektivi sagte Sturua nun, er sei kein Held, sondern ein Mensch, eine freie Person. Er müsse nun Schritte gegen sein Gewissen unternehmen. Es sei, als flirte man mit einer Jungfrau, und dann sage man: verschwinde, du Hure! Seine Rückkehr wäre wie die Rückkehr einer Hure. Man habe ihm gedroht, ihn ausgelacht, des Rassismus beschuldigt und nun sage man: Komm, mein lieber, wir werden dir eine Menge Geld zahlen, so Sturua in dem Interview.
Der zuständige Minister wandte sich in einem Brief an die drei international bekannten Schauspieler in Großbritannien, die sich geschockt über die Entfernung von Sturua von seinem Posten gezeigt hatten. Dabei wiederholte der Minister die Behauptung, Sturua sei wegen Ausländerfeindlichkeit entlassen worden.
Der georgische Präsident Saakaschwili hatte Ende Juli 2010 bei einem Treffen mit hochrangigen Mitarbeitern des Finanzministeriums in Georgien Beamte des Zolls für die Suche nach spanischen Touristen an der Grenze zwischen Georgien und der Türkei gerüffelt. Saakaschwili fragte einen Beamten des Ministeriums und seinen Premierminister Gilauri in diesem Zusammenhang: Sind wir denn Neger oder was? Erklären Sie mir, warum wir uns wie Wilde benehmen? Wenig später ließ die Pressabteilung von Saakaschwili verbreiten, nicht regierungstreue Medien hätten ihn angeblich falsch zitiert.