Polizei löst Demonstration vor Staatlichem Fernsehen in Georgien mit Gewalt auf
Mehrere Aktivisten des Bündnisses Siebter November haben am Montag versucht, das Gebäude des staatlichen Fernsehsenders zu stürmen. Mehrere Mitglieder des Bündnisses ketteten sich zudem mit Handschellen am Eingang des Senders fest. Als weiteres Zeichen des Protestes gab es ein Pfeifkonzert.
Die Mitglieder des Bündnisses wollen ihre Proteste solange fortsetzen, bis der Sender eine Dokumentation zu der gewaltsamen Niederschlagung der friedlichen Demonstrationen am 7. November 2007 ausstrahlt, die nicht der Darstellung der Regierung Saakaschwili entspricht. Die Leitung des Senders, der unter Kontrolle der Regierung Saakaschwili steht, hatte dies in der vergangenen Woche abgelehnt.
Durch die Demonstration wurden die Angestellten des Senders zwei Stunden lang bei ihrer Arbeit behindert.
Als die Polizei eingriff, gingen Scheiben zu Bruch. Zudem wurden bei dem Einsatz der Polizei mehrere Journalisten und Teilnehmer der Demonstration verletzt. Ein Journalist, der die Demonstration aufnahm, wurde von den Polizisten gezielt angegriffen. Erst als er den Polizisten klar machte, dass er seiner Arbeit nachging, wurde er freigelassen.
Als Vertreter der Opposition kamen Lewan Gatschetschiladse und Koka Guntsadse zum Sender.
Der öffentliche Sender will auf seinem zweiten Kanal in Zukunft Pressekonferenzen der Opposition übertragen, wie der Sender am Montag mitteilte. Auf diesem Kanal laufen derzeit live gesendete Übertragungen aus dem Parlament. Ebenso werden die öffentlichen Sitzungen des Ausschusses übertragen, der die Gründe für den Krieg im August 2008 studieren soll.
Quelle: Media.ge / Civil Georgia, 03.11.2008
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