Mehrere Mitarbeiter des Privatsenders Imedi TV haben sich in einem gemeinsam verfassten Brief an die Geschäftsleitung darüber beklagt, dass der Sender über die aktuellen Ereignisse in Georgien falsch berichtet. Dies meldete der Nachrichtendienst Civil Georgia am Mittwoch mit Bezug auf die Tageszeitung Resonansi.
Der Geschäftsführer des Senders, der früher Badri Patarkazischwili gehörte und nun regierungstreu sendet, Giorgi Isakadse, sagte dazu, er wisse von dem Schreiben, wollte zu dessen Inhalt aber nichts sagen.
Der Brief wurde wurde von mehr als 50 Mitarbeitern des Senders unterzeichnet. Dazu gehören die dort beschäftigten Journalisten und Kameraleute.
Wie es in dem Brief heißt, sind die Mitarbeiter des Senders der Ansicht, dass die Nachrichten des Senders über die aktuellen Entwicklungen in Georgien nicht objektiv berichten.
Wie es in dem Brief weiter heißt, sei bei einer Betriebsversammlung im September 2008 nach der Wiederaufnahme der Nachrichten auf dem Sender Journalisten verboten worden, Politiker der Opposition und ihnen nahe stehende Experten zu Interviewen.
Auch die Berichterstattung über Probleme der Flüchtlinge in Georgien sei verboten worden, da dies Probleme mit der Regierung Saakaschwili bringe.
In dem Brief wird auch dargelegt, dass die Leitung des Senders die Predigt des Patriarchen Ilia II. vom 8. April 2009 zensiert hat. Darin hatte Ilia II. die Streitkräfte in Georgien gebeten, von der Anwendung von Gewalt gegen die Bevölkerung in Georgien abzusehen. Mehrere Journalisten hatten den Sender nach der Zensur des Patriarchen verlassen.
Der Brief beklagt auch, dass der Sender nicht über die massiven gewaltsamen Angriffe auf Mitglieder der Opposition in Georgien berichtet. Auf der anderen Seite werden Videos des Innenministeriums, die zur Diffamierung der Opposition dienen, gesendet.