Personalwechsel in staatlich kontrollierten Medien in Georgien: Vorbereitung auf Wahlkampf?
In den drei staatlich kontrollierten Fernsehsendern Georgiens hat es in dieser Woche personelle Umbesetzungen gegeben. Der Direktor des staatlichen Senders, Lewan Kubaneischwili, ist zurückgetreten. Der frühere Minister Giorgi Arweladse, der als langjähriger Vertrauter des Präsidenten Saakaschwili gilt, hat die Leitung der Medienholding übernommen, der die Sendergruppe Imedi gehört. Irma Nadiraschwili wird die Leitung des Privatsenders Rustawi 2 übernehmen.
Der Gründer und Direktor des nicht staatlich kontrollierten Senders Maestro, Mamuka Glonti, sieht die Personalwechsel in den drei Sendern als Zeichen, dass sich die Regierung Saakaschwili auf einen Wahlkampf vorbereite. Die könne für das Parlament oder den Bürgermeister von Tbilisi gelten, so die Vermutung von Glonti.
Die Personalwechsel wären nicht notwendig gewesen, sagte Glonti. Er führte aus, dass die drei Sender Ereignisse meist mit einem einzigen Kamerateam aufnehmen und die gleiche Information senden. Mit dem Personalwechsel scheine sich die Regierung Saakaschwili auf etwas Großes vorzubereiten. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Nachrichtenschiene des Senders Imedi vollkommen geschlossen oder stark eingeschränkt werde.
Zudem sieht Glonti voraus, dass die nicht regierungstreuen Sender Maestro und Kavkasia weiter von der Regierung Saakaschwili unter Druck gesetzt werden. Bereits jetzt sei es so, dass die Sender finanziell unter Druck stünden, weil Werbekunden von der Regierung Saakaschwili dazu erpresst werden, keine Werbung bei ihnen zu schalten.
Quelle: Humanrights.ge, 17.07.2009
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