Dokumente zu Imedi gefälscht: Patarkazischwili soll nach Tod Unterschriften geleistet haben
Die Unterschriften unter den Abkommen, die zur Übernahme der Sendergruppe Imedi durch eine Person namens Joseph Kay geführt haben, waren gefälscht. Dies geht aus einem Urteil des Schiedsgerichtshof in London hervor, mit dem die Erben des früheren Eigentümers Badri Patarkazischwili am Mittwoch in die Öffentlichkeit gingen.
Der Anwalt der Familie Patarkazischwili, Lascha Birkaia, stellte das Urteil am Mittwoch im Hotel Marriot der Presse vor. Dabei bestätigte er, dass die Person Dokumente vorlegte, bei denen die angeblich von Badri Patarkazischwili stammenden Unterschriften gefälscht waren. Diese gefälschten Dokumente wurden dem Obersten Gerichtshof in Georgien vorgelegt.
Das Büro des forensischen Experten Gus R. Lesnevich, so Birkaia, habe 11 Kopien von Dokumenten untersucht, die Patarkazischwilis letzten Willen ausdrückten. Von diesen seien 4 identisch gewesen. Dies bedeute, dass diese Unterschriften Kopien seien. 4 weitere notariell beglaubigte Kopien seien ebenfalls gefälscht gewesen.
Birkaia fügte hinzu, dass mehr als 70 Dokumente untersucht worden seien, in denen die Person als angeblicher Verwalter des Nachlasses von Patarkazischwili genannt worden sein soll. In einigen Dokumenten sei ein anderer Name eingetragen gewesen. Dabei, so Birkaia, habe sich ergeben, dass alle Dokumente erst nach dem Tod von Patarkazischwili ausgestellt worden sind. Das Gericht in London hat das Büro der Person durchsuchen lassen und habe verfügt, dass die Person nicht mehr über das Eigentum von Badri Patarkazischwili verfügen dürfe.
Zudem stellte der Anwalt heraus, dass die Familie des Verstorbenen bei ihren Bemühungen, das rechtmäßige Erbe antreten zu können, vor Gerichten im Ausland weitere Erfolge gegen die Regierung Saakaschwili erzielen konnte. Der Gerichtshof in Liechtenstein habe der Person ebenfalls das Recht entzogen, über das Eigentum der Familie von Badri Patarkazischwili verfügen zu können. Dies sei auch in Gibraltar geschehen. Wenn sich der Gerichtshof in Georgien dem nicht anschließe, werde man vor den Europäischen Gerichtshof in Straßburg gehen.
Die Familie will nun vor Gerichten außerhalb Georgiens ihre Bemühungen fortsetzen, wieder die Kontrolle über die Sendergruppe Imedi zu erhalten.