Der Streit zwischen Eigentümern und redaktioneller Leitung des Fernsehsenders Maestro auf der einen und dem Geschäftsführer Erosi Kizmarischwili auf der anderen Seite ist auch am zweiten Tag weitergegangen. Gespräche zwischen beiden Seiten seien gescheitert. Am Abend des 1. Dezember stellte der Sender für eine Stunde seinen Sendebetrieb ein, meldete der georgische Nachrichtendienst Civil Georgia.
Mamuka Glonti, einer der Eigentümer des Senders, hatte sich zusammen mit Mitarbeitern seit Mittwoch morgen im Regieraum des Senders eingeschlossen. Er kündigte an, dass alle den Sender verlassen wollten, um eine weitere Provokation mit Kizmarischwili und seinen Sicherheitsleuten zu verhindern. Anschließend wurde der Sendebetrieb eingestellt. Später erschien eine Einblendung von Radio FM auf dem Bildschirm.
Zuvor hatte es sechs Stunden dauernde Gespräche zwischen beiden Seiten gegeben, bei der Mitarbeiter der Gruppe Anwälte für die Medien als Vermittler auftraten. Diese versuchten beide Seiten davon zu überzeugen, dass man die Gespräche an einem anderen Ort fortsetzen solle, damit der Sender das normale Programm wieder aufnehmen könne.
Glonti sagte anschließend, man sei zu Kompromissen bereit gewesen, aber Kizmarischwili habe eine Taktik des Alles oder Nichts gefahren. Von Seiten Kizmarischwilis habe die Gefahr einer gewaltsamen Provokation bestanden, bei der die Sicherheitsleute versucht hätten, die Mitarbeiter aus dem Sender zu werfen. Daher habe man sich dazu entschieden, den Sender zu verlassen.
Kizmarischwili nannte die Äußerungen Glontis Unsinn. Glonti versuche, sich als Opfer und Kämpfer für die Freiheit der Medien in Georgien darzustellen, so Kizmarischwili. Zudem habe Glonti Ausrüstung mitgehen lassen.