Regierung Saakaschwili ändert PR-Strategie von Wirtschaft auf Bildung
Der für Bildung zuständige Minister der Regierung Saakaschwili, Schaschkin, hat zu Beginn dieser Woche 100 Besucher aus dem Ausland empfangen, die anstelle von aus Georgien stammenden Lehrern an Schulen aus Georgien unterrichten sollen. Der Minister hatte in den letzten Wochen entgegen öffentlicher Äußerungen eine massive Welle von Entlassungen von Lehrern durch Georgien rollen lassen. Zudem sind in der vergangenen Woche bei landesweiten Examina für Lehrer in Georgien rund zwei Drittel aller Lehrer durch die Prüfungen gefallen.
Der Minister will auch die Mine in Tkibuli besuchen, in der es am vergangenen Freitag bei einem Unfall drei Tote gegeben hat. Dabei soll der Mitarbeiter der Regierung Saakaschwili mit den Bergleuten über Bildungsmaßnahmen sprechen.
Die PR-Strategen der Regierung Saakaschwili haben in den vergangenen Tagen nicht mehr auf das Pferd Wirtschaft gesetzt, sondern das Thema Bildung genommen. Saakaschwili redete vor kurzem darüber, dass Jugendliche in Georgien englisch lernen sollten. Des weiteren werden als PR-Aktion Bücher verteilt.
Schaschkin sagte in diesem Sommer, dass es keine Entlassungen von Lehrern in Georgien geben werde. Gleichzeitig gab Schaschkin, wie das Zentrum für Menschenrechte in Georgien heraus fand, den Befehl, durch das Verschieben von Stundenzahlen von Lehrern Fakten zu schaffen, um Lehrer entlassen zu können. Zeitgleich lies Schaschkin Menschen aus dem Ausland importieren, um diese auf Rundreise durch Georgien zu schicken und später eine Lehrerstelle besetzen zu lassen.
Saakaschwili sagte am Wochenende über Schaschkin, dass dieser eine glänzende Karriere in Georgien machen werde. Der Direktor der Staatlichen Universität in Tbilisi, Chubua, hingegen fiel offensichtlich in Ungnade. Er wurde entlassen, nachdem unersetzliche Bücher aus der Universität verschwunden und bei der Leiterin der Bibliothek aufgetaucht waren. Auch mehrere Mitarbeiter aus dem Dunstkreis des Direktors wurden entlassen.