Statt Kirche in Adscharien: neue Eissporthalle in Batumi eingeweiht
Am Dienstag ist der erste Flug aus Istanbul auf dem am Sonntag eröffneten umgebauten Flughafen in Batumi gelandet. Damit soll ein regelmäßiger Liniendienst zwischen Georgien und der Türkei entstehen. Weitere Flüge innerhalb Georgiens sollen in den kommenden Monaten hinzu kommen.
Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili übergab am Dienstag nach dem Flughafen zwei weitere Bauvorhaben der Öffentlichkeit. Zum einen war dies ein neues Zentrum zur Kontrolle des Luftverkehrs, das zusammen mit dem Flughafen umgebaut wurde.
Zum anderen eröffnete Saakaschwili kurz vor Beginn des Sommers eine neue Eissporthalle. Diese verfügt mit 3.000 Quadratmetern Eislauffläche über mehr Kapazität als die Halle in Tbilisi. Dort sollen olympische Wettbewerbe ausgetragen werden können. Georgien hatte sich für die olympischen Winterspiele im Winter 2014 beworben.
Ob die neue Eissporthalle ebenso wie die Vergnügungsparks, die Saakaschwili und die Stadtverwaltung in Tbilisi in den vergangenen Jahren haben errichten lassen, bei der Bevölkerung auf Gegenliebe stoßen, ist nicht klar. So sind Parks in Tbilisi nicht zu den Zeiten geöffnet, sondern in den späten Abendstunden, wenn die anvisierte Zielgruppe nicht mehr spielen kann. Auch stellt sich die Frage, ob das für die Vergnügungseinrichtungen aufgewandte Geld nicht besser in die Verbesserung der Infrastruktur in Strom, Wasser und Verkehr, die Renovierung von Schulen und Kindergärten und die Verbesserung der Wohnsituation in Georgien geflossen wäre. Zur gleichen Zeit, als Saakaschwili die neuen Objekte in Batumi eröffnete, wurden in Sugdidi wieder mehrere Familien durch Unwetter obdachlos.
Zudem hat Saakaschwili bislang nicht zum Abriss der georgisch-orthodoxen Kirche Stellung genommen, der vor mehr als einer Woche zum Streit zwischen der Verwaltung der Autonomen Provinz Adscharien und der Kirche geführt hatte. Es hatte in den georgischen Medien geheißen, der Gouverneur habe den Plänen Saakaschwilis, dort einen Vergnügungspark zu bauen, nicht widersprechen wollen und die halbfertig errichtete Kirche abreißen lassen.
Quelle: Rustawi 2, 29.05.2007