Das Interview von Bildungsminister Alexander Lomaia (Link unterhalb dieses Artikels) wurde vom Privatsender Rustawi 2 ausgestrahlt. Der regierungstreue Sender war vor kurzem durch eine Umbesetzung an der Spitze auf Linie der Regierung Saakaschwili gebracht worden. Die Opposition in Georgien gibt dem Sender keine Interviews mehr.
Der Privatsender Imedi übernahm das Interview live. Die Senderkette Imedi, bis zur letzten Woche im Eigentum des Oligarchen Badri Patarkazischwili, ist zum Sprachrohr der Opposition geworden und wird daher von der Nationalen Bewegung boykottiert. Die Übernahme des Interviews gilt als interessantes Faktum, da es eine solche Schaltung bislang nicht gegeben hat.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Rustawi als einzige Quelle in Georgien über Gewalt am Rande der Kundgebung am Freitag mit 100.000 Teilnehmern berichtete. So sei ein Kameramann des Senders mit einem Stein beworfen worden. Zudem habe es kleinere Gerangel gegeben.
Auch das Nicht-Erscheinen bestimmter Personen ist eine Betrachtung wert. Rustawi 2 hatte vor genau vier Jahren über die beginnende Rosenrevolution berichtet und seitdem wenigstens einmal pro Tag einen Außentermin, eine Rede oder eine Pressekonferenz, auf der Saakaschwili gezeigt wurde. Zum ersten Mal seit dem 2. November 2003 ist Saakaschwili in diesen Tagen abgetaucht und nicht auf Sendung. Sein Aufenthaltsort ist derzeit nicht bekannt, so mehrere Quellen in Georgien.