Georgiens Polizei setzt Freund Okruaschwilis unter Druck
Das Interview des früheren georgischen Verteidigungsministers und Oppositionsführers Irakli Okruaschwili mit dem Sender Imedi TV in einer Schaltung zwischen München und Tbilisi hat mehrere Menschen in Bedrängnis gebracht. Nach Berichten georgischer Medien wurde ein Bekannter Okruaschwilis, Davit Dshibghaschwili, wenige Stunden nach dem Interview bei seiner Rückkehr aus Deutschland von der georgischen Polizei noch am Flughafen in Tbilisi festgenommen.
Unklar ist derzeit in den georgischen Medien, weswegen die Festnahme erfolgte. Die Anwältin Okruaschwilis, Eka Beselia, sagte vor der Presse, Dshibghaschwili sei von den Behörden der Regierung Saakaschwili massiv bedroht worden.
Dass die Regierung Saakaschwili nicht das geringste vom Datenschutz ihrer Feinde hält, offenbarte sie nach dem Interview. Ein Telefongespräch Dshibghaschwilis mit der ehemaligen Moderatorin von Rustawi 2 Nana Leshawa, die nun der Opposition politisch nahe steht, wurde nicht nur abgehört, sondern anschließend auch von der Staatsanwaltschaft in Tbilisi veröffentlicht.
Die Staatsanwaltschaft nun sagte vor der Presse, es sei bei der Festnahme am Flughafen um eine Kreditkarte gegangen, die Okruaschwili gehört hatte und von Dshibghaschwili benutzt worden sei.