Niederschlagung von Demonstration in Georgien weckt Erinnerung an Sowjetunion
Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Demonstration für vorgezogene Neuwahlen in Georgien haben mehrere Menschen vor der Gewalt der Polizei Zuflucht im Parlament gesucht. Nach Berichten georgischer Medien waren reguläre Polizeitruppen sowie eine in schwarz gekleidete Sondereinheit der Polizei mit Gewalt auf die Menschen zugestürmt und hatten brutal auf die Opfer eingeschlagen.
In den Medien Georgiens ist auch die Rede davon, dass die Regierung Saakaschwili Gas gegen die Demonstranten einsetzen lies. Dies weckt bei den Menschen in Georgien sehr böse Erinnerungen an den 9. April 1989. An der gleichen Stelle waren die Rote Armee mit Spaten und Nervengas auf die dort versammelten Demonstranten losgegangen. Bei dem Einsatz wurden 17 Menschen getötet, allesamt Zivilisten, die meisten von ihnen Frauen. Mehrere Hundert Menschen erlitten durch das eingesetzte Nervengas Verletzungen und leiden darunter auch noch nach fast 20 Jahren.
Präsident Saakaschwili hatte seit der Rosenrevolution die Erinnerung an den brutalen Einsatz der Roten Armee hochgehalten. Sollten sich die Berichte der Medien in Georgien bestätigen, so würde er exakt die gleichen Mittel gegen die eigene Bevölkerung einsetzen wie das Regime in der Sowjetunion. Die Rhetorik Saakaschwilis und seines Machtapparats, allen voran der Bügermeister Gigi Ugulawa und vor allem der Einpeitscher seiner Partei Gigi Bokeria, unterscheidet in ihrer vollkommenen Ablehnung des Willens der Menschen in Georgien bereits jetzt in keinster Weise von der Sprachregelung des Kommunismus.