Georgische Polizei soll Jugendliche gefoltert und geschlagen haben
Die am Mittwoch verhafteten Mitglieder des Oppositionsbündnisses 9. April sollen von der georgischen Polizei massiv gefoltert worden sein. Dies sagte die Anwältin der drei Festgenommenen am Mittwoch gegenüber dem Nachrichtendienst Humanrights.ge.
Natia Korkotadse, Anwältin von Giorgi Orniani und Melor Watschnadse, sagte, beide seien im Gebäude der Polizei gefoltert und geschlagen worden. Zudem hätten die Beamten der Polizei mit ihren Opfern ein Spießrutenlaufen veranstaltet.
Drohung mit Vergewaltigung
Korkotadse sagte bei einer Pressekonferenz im Büro des georgischen Ombudsmannes, Oniani sei auf das Polizeirevier in der Altstadt von Tbilisi gebracht worden. Dort habe man ihm befohlen, Lügen über die Parteien der Opposition zu erzählen. Die Polizisten hätten dann damit gedroht, seine Freundin auf das Polizeirevier zu bringen und sie vor seinen Augen brutal zu vergewaltigen. Außerdem habe man ihm selber mit Vergewaltigung gedroht.
Mehr als 50 Verletzungen
Oniani habe mehr als 50 Verletzungen am Kopf und am Körper durch die Folter der Polizei erhalten, so Korkotadse weiter.
Unterschrift gefälscht
Dann habe die Polizei die Unterschrift von Oniani unter einem Dokument gefälscht, mit dem Oniani bezeugen sollte, dass er nicht gefoltert worden sei.
Spießrutenlauf mit Schlagstöcken
Watschnadse sei in das Polizeirevier in der Wascha-Pschawela-Straße gebracht worden. Dort habe man ihn durch einen Korridor der Schande getrieben, in Anlehnung an die Aktion der Opposition vor dem staatlichen Fernsehsender. Im Gegensatz zu den friedlichen Kundgebungen der Opposition jedoch hätten links und rechts des Korridors Polizisten gestanden und mit Schlagstöcken auf ihn eingeschlagen.
Ein Geständnis habe Watschnadse nicht abgelegt.
Auch Watschnadse habe durch die Folter der Polizei Verletzungen erlitten.
Saakaschwili dankt Beamten
Präsident Saakaschwili dankte unterdessen seinen Beamten für das Vorgehen bei der angeblichen Meuterei am Dienstag. Parlamentspräsident Bakrade forderte Ruhe in Tbilisi.