Flüchtlinge warten jahrelang, Kakabadse bekommt Blitzverfahren
Während Flüchtlinge in Georgien bei Verfahren, die Projekte der Regierung Saakaschwili hinderlich sein könnten, jahrelang vergeblich auf einen Gerichtstermin warten, wird sich ein Gericht in Tbilisi sehr schnell um den Schriftsteller Irakli Kakabadse kümmern. Dieser hatte am Samstag zusammen mit anderen Demonstranten für die Umbenennung der von der Regierung Saakaschwili nach George Bush benannten Straße demonstriert.
Bei der Verlesung eines Gedichts zum Thema Hunde (georgische Bezeichnung für Polizisten, entspricht dem deutschen Bullen) war Kakabadse von Polizisten der Regierung Saakaschwili festgenommen und zunächst an einen unbekannten Ort verbracht worden. Drei weitere Demonstranten wurden ebenfalls von der Polizei der Regierung Saakaschwili ihrer Freiheit beraubt.
Gela Nikolaischwili, Anwalt von Kakabadse, sagte am Sonntag gegenüber der georgischen Nachrichtenagentur Interpressnews, dass es nun ein Eilverfahren gegen seinen Mandanten geben wird. Die Polizei der Regierung Saakaschwili ist der Ansicht, dass sie bei den Demonstranten auf Widerstand gestoßen sein soll.
In der vergangenen Woche hatte sich in den georgischen Medien eine Frau darüber beklagt, dass sie von der Regierung Saakaschwili schon zum zweiten Mal aus ihrem Heim vertrieben wurde. Ihre Familie musste ihr Haus für den Neubau des rund 1 Milliarde teuren Palastes des Präsidenten Saakaschwili räumen. Während Gerichte, wie im Fall Kakabadse, in wenigen Stunden für die Aburteilung von Feinden des Regime Saakaschwili sorgen, wartet dieses Opfer von Saakaschwili seit sechs Jahren auf eine Äußerung der Justiz der Regierung Saakaschwili. Die Familie war in der vergangenen Woche zusammen mit Hunderten anderen Flüchtlingen aus ihren Wohnungen vertrieben worden, wobei auch in diesem Fall die Polizei von Innenminister Merabischwili eine wichtige Rolle bei dem gewaltsamen Vorgehen gehen die Bevölkerung in Georgien und die Berichterstattung spielte.
Kakabadse hatte ein Gedicht verlesen, dass Innenminister Merabischwili und Justizminister Adeischwili als die größten Hunde Georgiens bezeichnet hatte. Bei dieser Meinungsäußerung war er von den Hunden von Merabischwili abgeführt worden. Nun wird von den Angestellte von Adeischwili abgeurteilt.
Quelle: Interpressnews, 15.08.2010
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