Einzige Schule für schwer behinderte Kinder in Georgien wird geschlossen
Während der für Schulen in Georgien zuständige Minister der Regierung Saakaschwili, Schaschkin, die Installation neuer Überwachungskameras feiert, Lehrerstellen massiv abbaut und Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren lässt, wird die einzige Schule für Schwerbehinderte in Georgien dicht gemacht. Betroffen von der Schließung ist die Schule für Behinderte in Gurdshaani.
Hirnschädigungen und Down-Syndrom
In der Schule in Gurdshaani konnten bislang Kinder im Grundschulalter mit schweren Hirnschädigungen und Down-Syndrom unterrichtet werden. Diese wird im September geschlossen.
Kommission gibt keine Antworten
Mitte Juli hatte eine Kommission des Ministeriums für Bildung der Schule unter der Leitung von Lali Ebanoidse einen Besuch abgestattet. Beim Verlassen der Schule erklärte die Kommission, dass diese im September geschlossen wird. Die Mitarbeiter der Schule fragten, was nun mit den behinderten Kindern geschehen solle, erhielten aber von den Mitarbeitern der Behörden der Regierung Saakaschwili auf ihre Frage keinerlei Antwort.
Direktorin: Was ist so schlimm an der Schließung?
Die Direktorin der Schule, Marina Tschutschulaschwili, begrüßte die Schließung ihrer Schule. Sie stellte die Frage, was so schlimm sei an der Schließung der einzigen Schule für schwer behinderte Schulkinder in Georgien. Diese Kinder würden auf andere Schulen verlagert und in die Gesellschaft integriert, so die Meinung der Direktorin.
Kinderärztin: keine Chance auf Schulbildung
Die Kinderärztin der Schule, Ana Qadagaschwili, ist anderer Meinung. Ihren Angaben zu Folge leiden viele der Kinder unter schweren Störungen wie mangelnder Funktion des Hirns und dem Down-Syndrom. Einige der Kinder könnten sich nicht ohne fremde Hilfe bewegen. Einige von ihnen könnten nicht einmal bis 10 zählen. Sie hätten keine Chance mehr, zur Schule zu gehen, so die Ärztin mit Blick auf ihre tägliche Praxis.
Schaschkin: Entscheidung zum Wohle der Kinder
Der zuständige Minister Schaschkin wurde mit den Worten zitiert, es sei nicht hinnehmbar, wenn Kinder keine normalen Bedingungen vorfänden. Die Entscheidung zur Schließung der einzigen Schule für Schwerbehinderte in Georgien sei zum Wohle der Kinder getroffen worden. Nicht nur die Kinder hätten eigene Probleme, auch die Schule habe hausgemachte Probleme.
Nun will der Beamte der Regierung Saakaschwili mit Geldern der UN die Kinder nach Tbilisi verbringen lassen.
Geld soll in andere Kanäle geflossen sein
Das Zentrum für Menschenrechte wies in seinem Artikel darauf hin, dass die nun schließende Schule eine sehr gute Finanzierung aus dem Staatshaushalt erhalten habe. Zahlreiche Organisationen hätten der Regierung Saakaschwili dazu größere Mengen von Geld gegeben. Das Geld soll in andere Kanäle geflossen sein, so das Zentrum für Menschenrechte.