Selbstmordversuch vor Ministerium für Flüchtlinge in Georgien
Eine Frau hat am Mittwoch versucht, durch eine Selbstverbrennung vor dem für Flüchtlinge zuständigen Ministerium der Regierung Saakaschwili in Georgien Selbstmord zu begehen. Sie gehört zu den Flüchtlingen aus der abtrünnigen Teilrepublik Abchasien in Georgien, gegen die die Regierung Saakaschwili in den vergangenen Monaten vorgegangen war.
Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand gilt als kritisch. 32% ihrer Haut sind verbrannt.
Ende des Sommers 2010 hatte die Regierung Saakaschwili mit massivem Polizeieinsatz mehrere Gebäude, die sich in ihrem Besitz befinden, geräumt. Mehrere Hundert Familien wurden dabei obdachlos. Zugleich wurde vielen Familien von Flüchtlingen in Tbilisi die Existenzgrundlage entzogen, weil Bürgermeister Ugulawa den Flüchtlingen den Handel auf der Straße untersagte.
Die Regierung Saakaschwili bot den Flüchtlingen darauf hin Wohnungen in ländlichen Regionen in Georgien an. Diese lehnten die Flüchtlinge mit dem Argument ab, dass es dort weder Arbeitsplätze noch Schulen gebe. Von Seiten der Regierung Saakaschwili hieß es dazu, dass dort doch bereits Menschen wohnen würden.
Der Europarat hatte das Verhalten der Regierung Saakaschwili gerügt. Dies galt insbesondere dafür, dass die Flüchtlinge erst nachts über bevorstehende Räumungen informiert worden waren.
Zudem stellte die Regierung Saakaschwili, wie die georgische Oppositionspolitikerin Tina Chidascheli mitteilte, die Leistungen in Höhe von 28 Lari für die Flüchtlinge ein.
Am Dienstag hatten zuletzt Flüchtlinge gegen die Politik der Regierung Saakaschwili vor dem Ministerium demonstriert. Die Regierung Saakaschwili bot erneut Wohnraum in abgelegenen Teilen Georgiens an.