Zweiter Fall von Selbstverbrennung eines Flüchtlings in Georgien
Am Freitag ist die Frau, die sich aus Protest gegen die Politik der Regierung Saakaschwili gegenüber den Flüchtlingen in Georgien selbst zu verbrennen versucht hatte, im Krankenhaus gestorben. Bereits einen Tag zuvor hat es einen weiteren Fall von versuchter Selbsttötung eines Flüchtlings in Georgien gegeben, wie das Zentrum für Menschenrechte berichtet.
Auch im zweiten Fall soll es sich um eine versuchte Selbstverbrennung vor dem Ministerium für Flüchtlinge der Regierung Saakaschwili gehandelt haben.
Davit Malasonia, Vorsitzender der Vereinigung der Flüchtlinge in Georgien, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Pirweli, das zweite Opfer David K. sei obdachlos gewesen. Der Mann habe für mehrere Jahre Zuflucht bei Verwandten gefunden, diese seien dazu aber nicht mehr in der Lage. Daher habe er auf der Straße leben müssen.
Malasonia sagte weiter, K. habe aktiv an den Demonstrationen gegen die Politik der gewaltsamen Räumungen durch die Regierung Saakaschwili teilgenommen. In seiner Verzweiflung habe er sich dann aber zum Selbstmord entschlossen. Zum Glück habe die Vereinigung ihn retten können, so Malasonia.
An einer aktuellen Demonstration nehmen auch mehrere Kranke teil. Wie Malasonia dazu sagte, bräuchten einige der Flüchtlinge dringend eine medizinische Behandlung, könnten sich diese aber nicht leisten.
Die Regierung Saakaschwili hatte den Flüchtlingen vor kurzem die Unterstützung von umgerechnet 11 Euro im Monat gestrichen. Am Freitag kursierten nun Meldungen, dass einige Menschen in Georgien wieder Geld erhalten sollten.
Das Zentrum für Menschenrechte wies zum Schluss des Artikels darauf hin, dass es niemand von der Regierung Saakaschwili für nötig befunden habe, auf die Demonstration zu reagieren.