Wegen Vertrag mit Fond von Iwanischwili: Schauspieler entlassen
40 Mitarbeiter des Nodar Dumbadse Theaters sind in dieser Woche entlassen worden. Unter ihnen sind 35 Schauspieler. Die Entlassungswelle steht nach Berichten georgischer Medien im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Regierung Saakaschwili gegen den mehrfachen Milliardär Bidsina Iwanischwili, der seit seiner Ankündigung, gegen das System Saakaschwili in die Politik in Georgien gehen zu wollen, im Schussfeld zahlreicher Einrichtungen der Regierung Saakaschwili steht.
Wie die georgische Nachrichtenagentur Interpressnews meldete, sei der Grund für die Entlassungswelle die Verlängerung des Vertrags des Theaters mit dem Unterstützungsfond der Cartu Bank von Iwanischwili gewesen. Iwanischwili hat in den vergangenen Jahren mit großen Beträgen das kulturelle, künstlerische und religiöse Leben in Georgien unterstützt. So konnten Dank seiner Hilfe nicht nur Theater in Georgien überleben. Auch die Errichtung der Sameba Kirche, die von Präsident Saakaschwili oft für PR-Zwecke genutzt wurde, kam mit Hilfe von Iwanischwili zu Stande.
Wie Interpressnews berichtete, haben der Direktor des Theaters, Micheil Antadse, die Schauspieler aufgefordert, gegen die Verlängerung des Vertrags mit dem Kartu Fond zu stimmen. Weil sie sich weigerten, im Sinne des Präsidenten Saakaschwili zu handeln, seien sie dann kurzerhand entlassen worden.
Wie die Agentur weiter berichtete, habe eine Schauspielerin des Theaters zu Protokoll gegeben, dass ihre Gehälter seit Monaten nicht mehr gezahlt worden seien. Dafür verantwortlich machten sie den Direktor. Diesen bezeichneten die Schauspieler als korrupt und forderten seine Entlassung.
Der zuständige Minister der Regierung Saakaschwili, Rurua, sagte dazu, er habe keine Ahnung von der Entlassungswelle. Die Schauspieler trafen daher mit einem Untergeordneten dieses Ministers zusammen, Informationen für die Öffentlichkeit gab es bei dem geheimen Treffen nicht.
Quelle: Interpressnews, 30.03.2012